Ein Kratzer im Parkett kann ärgerlich sein, besonders wenn es sich um einen hochwertigen Holzboden handelt. Besonders bei Mietwohnungen oder wertvollen Bodenbelägen stellt sich schnell die Frage: Wie schlimm ist der Schaden, und kann man ihn selbst beheben? Wir erklären, wie Kratzer im Parkett entstehen, wie man sie richtig behandelt und wann es besser ist, einen Profi hinzuzuziehen.
Wie entstehen Kratzer?
Kratzer im Parkett entstehen meist durch den alltäglichen Gebrauch: Möbel werden verschoben, Sand und kleine Steinchen unter Schuhen reiben über die Oberfläche, oder Haustiere hinterlassen mit ihren Krallen feine Spuren. Selbst falsche Reinigungsmethoden, wie zu nasses Wischen oder aggressive Putzmittel, können Kratzer im Parkett begünstigen.
Wie schlimm ist der Schaden?
Nicht jeder Kratzer muss entfernt werden, doch es gibt einige Kriterien zur Einschätzung des Schadens:
- Oberflächliche Kratzer: Diese betreffen nur die oberste Lack- oder Ölschicht des Parketts und sind oft mit einfachen Mitteln zu beseitigen.
- Mitteltiefe Kratzer: Diese dringen in die Holzschicht ein, können aber mit speziellen Mitteln behandelt werden.
- Tiefe Kratzer: Reichen sie bis in die Materialstruktur des Holzes, ist eine Reparatur schwieriger. In solchen Fällen sollte man über professionelle Hilfe nachdenken.
Leichte Kratzer entfernen
Wenn die Kratzer im Parkett nicht tief sind oder es sich lediglich um Schleifspuren handelt, kann der Boden einfach poliert werden. Diese kleinen Ausbesserungen lassen sich problemlos selbst erledigen.
Dafür sollte die betroffene Stelle zunächst gründlich gereinigt werden, damit keine Staubpartikel die Oberfläche beeinträchtigen. Anschließend trägt man mit einem weichen, fusselfreien Tuch eine geeignete Politur, pflanzliches Wachs oder ein Pflanzenöl auf und reibt es so lange ein, bis der Kratzer nicht mehr sichtbar ist.
Diese Methode funktioniert sowohl bei geöltem als auch bei versiegeltem Parkett.
Wichtig: Vermeiden Sie Möbelpolituren mit Silikon oder Mineralöl-Derivaten, da sie dem Holz schaden können. Auch Olivenöl ist nur bedingt geeignet, denn bei tieferen Kratzern kann es in das Holz eindringen und dunkle Verfärbungen verursachen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte eine speziell für Parkettböden entwickelte Politur verwenden.
Tiefe Kratzer entfernen
Sind die Kratzer tief, wird es schwieriger. Hier einige Tipps:
- Holzspachtel oder Wachsstifte: Diese können tiefe Kratzer auffüllen und anschließend mit einem feinen Schleifpapier bearbeitet werden. Nach dem Schleifen sollte die betroffene Stelle mit einem passenden Lack oder Öl nachbehandelt werden.
- Abschleifen und Nachölen: Bei mehreren tiefen Kratzern kann es sinnvoll sein, das gesamte Parkett leicht abzuschleifen und mit einer neuen Schicht Öl oder Lack zu versiegeln.
Dellen entfernen
Nicht nur Kratzer, auch Dellen im Parkett können entstehen. Eine bewährte Methode zur Entfernung ist das Aufschwemmen mit einem Bügeleisen:
- Bügeleisen-Methode:
- Ein feuchtes Baumwolltuch auf die betroffene Holzstelle legen.
- Mit einem Bügeleisen auf mittlerer Stufe vorsichtig über das Tuch fahren.
- Der Dampf dehnt die Holzfasern aus, sodass kleine Dellen wieder angehoben werden können.
- Diese Methode eignet sich besonders für unbehandeltes oder geöltes Parkett, nicht jedoch für lackierte Böden.
Wann sollte ein Profi ran?
Bei Unsicherheit sollte man besser einen Fachmann beauftragen, da falsche Reparaturversuche den Schaden verschlimmern können. Gerade in Mietwohnungen ist Vorsicht geboten, denn unsachgemäße Reparaturen könnten Probleme mit dem Vermieter nach sich ziehen. Bei schweren Schäden, wenn der Kratzer tief ist oder das Material stark beschädigt wurde, lohnt sich die Investition in eine professionelle Reparatur. Parkett-Spezialisten bieten das Schleifen, Nachölen oder sogar den Austausch einzelner Dielen an.
Vorsicht ist besser als Nachsicht: Kratzer vermeiden
Die beste Strategie ist, Kratzer gar nicht erst entstehen zu lassen. Hier einige Tipps zur Vorbeugung:
- Filzgleiter unter Möbeln anbringen, um Kratzer durch Verrutschen zu vermeiden.
- Regelmäßige Reinigung mit einem weichen Besen oder einem Mikrofasermopp, um Sand und Schmutz zu entfernen.
- Teppiche oder Läufer an besonders beanspruchten Stellen, wie Eingangsbereichen, verwenden.
- Keine Straßenschuhe im Haus tragen, um kleine Steinchen oder Sandkörner zu vermeiden.
Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich viele Kratzer vermeiden oder zumindest leicht beheben. Und wenn doch ein tiefer Schaden entsteht, weißt du jetzt, wann es sich lohnt, einen Profi zurate zu ziehen.
FAQ – Kratzer im Parkett entfernen: Die besten Methoden für makellose Böden
Das hängt von der Tiefe des Kratzers ab. Oberflächliche Kratzer lassen sich meist vollständig kaschieren, während tiefe Schäden oft nur minimiert werden können. Mit der richtigen Methode sind aber oft sehr gute Ergebnisse möglich.
Ja, es gibt spezielle Reparatursets für Parkett, die Kratzer oft besser kaschieren als Hausmittel. Diese Sets enthalten in der Regel Hartwachsstifte, Weichwachse oder spezielle Lackstifte, die an die Holzfarbe angepasst werden können. Für tiefere Kratzer sind Hartwachs- oder Spachtelmassen ideal, da sie die beschädigte Stelle auffüllen und nach dem Aushärten abgeschliffen werden können. Alternativ bieten wir auch professionelle Lösungen an – mehr dazu auf unserer Seite Parkett schleifen in Berlin.
Nein, lackiertes Parkett hat eine geschlossene Oberfläche, während geöltes Holz offener ist. Bei geöltem Parkett können Öle und Wachse Kratzer besser auffüllen, während bei lackierten Böden eher Retuschierstifte oder eine partielle Neulackierung nötig sind.
Wenn sich der reparierte Kratzer farblich vom restlichen Boden unterscheidet, kann das an einer ungenauen Farbwahl des Reparaturmaterials liegen. In diesem Fall können Sie den Farbton mit speziellen Holzwachsen oder Lackstiften nachjustieren. Alternativ kann es helfen, die Stelle vorsichtig mit einem feinen Schleifpad zu bearbeiten und mit einem passenden Pflegeöl oder Lack nachzubehandeln.
Nicht unbedingt. Ein komplettes Abschleifen ist aufwendig und verkürzt die Lebensdauer des Parketts, da mit jeder Schleifrunde eine dünne Holzschicht abgetragen wird. Oft reicht es, die betroffenen Stellen punktuell zu bearbeiten oder eine neue Ölschicht aufzutragen.
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Ja! Besonders aggressive Reinigungsmittel oder zu viel Wasser können die Oberfläche beschädigen. Auch das Verwenden von ungeeigneten Polituren mit Silikon oder Mineralöl kann langfristig zu Schäden führen.
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Nach dem Ausbessern sollten Sie einige Tage keine Feuchtigkeit auf den behandelten Bereich bringen. Außerdem können Sie zukünftig auf eine schonende Reinigung achten. Es wird also nur nebelfeucht und mit milden Parkettreinigern gewischt. Als Feinschliff können Sie Ihren Boden regelmäßig mit geeigneten Pflegeölen nachbehandeln.
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